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Besuch der Synagoge in Straubing

Im Lehrplan der 9. Jahrgangsstufe des Gymnasiums steht in Religion das Judentum auf der Agenda. Daher besuchten die Religionslehrerinnen Frau Bachmeier, Frau Müller und Frau Wallner mit den drei neunten Klassen die jüdische Synagoge in der Wittelsbacher Straße 2 in Straubing, um die Unterschiede zwischen einer christlichen Kirche und einem jüdischen Versammlungsort und Lehrhaus kennenzulernen. Und was man kennt und versteht, schätzt
und schützt man auch.


Die ukrainische Jüdin Frau Swetlana Zap, eine gelernte Sozialpädagogin, begrüßte die große Gruppe des Gymnasiums freundlich und bat die Burschen links und die Mädchen rechts Platz zu nehmen. Die Referentin ging auf sehr viele wichtige Themen ein, wie z.B. auf den jüdischen Kalender, das jüdische Lichterfest Chanukka, auf den Sabbat, auf das Besondere am koscheren Essen, den Davidstern und die Menora, den siebenarmigen Leuchter und die Thorarolle. Daraufhin öffnete sie uns den kostbaren Thoraschrein und erklärte die Bedeutung der Thora für die Juden, aus der im Gottesdienst gelesen wird. Von der Antike bis heute wird die Thora per Hand geschrieben auf Pergament mit Gänsefeder und Tusche. Frau Zap ermunterte die Gymnasiasten, selbst Fragen zu stellen, damit der Besuch für die Schüler möglichst interessant würde. Diese fragten u.a.


Wie eine jüdische Hochzeit aussieht. Frau Zap zeigte daher auch den weißen
Baldachin, unter dem    das Brautpaar während der Hochzeitzeremonie steht.

Wie man Jude wird: Als Kind einer jüdischen Mutter und durch Konversion.
Wie Juden aussehen: Es gebe keine besondere Kleiderordnung. Orthodoxe Juden gingen aber in schwarz weiß zur Synagoge.
Welche Beerdigungstraditionen der Juden gibt es…
Dann kam die Referentin auch auf die Geschichte der Straubinger Synagoge zu sprechen: diese wurde so, wie sie heute noch dasteht, im Jahre 1907 erbaut. In der Reichspogromnacht, in der in ganz Deutschland auf Hitlers Befehl die Synagogen angezündet und zerstört wurden, wurden in der Straubinger Synagoge die Fensterscheiben eingeschlagen und die Inneneinrichtung zerstört. Die Benzinkanister standen bereit, aber angezündet wurde der Versammlungsraum nicht, da einige Feuerwehrmänner in derselben
Straße ihre (Holz)Häuser hatten und befürchteten, dass auch diese dabei Feuer fangen könnten. Frau Zap ging auch auf die Größe der jüdischen Gemeinde im Laufe des letzten
Jahrhunderts ein.


Die Exkursion war sehr interessant und bedeutsam für das Verständnis dieser Weltreligion, die die ältere Schwester der jüngeren monotheistischen Religionen Christentum und Islam darstellt.

Anna Maria Wallner, StDin

Gymnasium Landau an der Isar